Nächstes Jahr wird ein wichtiges Jahr für Südafrika. 1994 wurde die erste freie Regierung gewählt und Nelson Mandela wurde der erste schwarze Präsident der Republik Südafrika. Südafrika bekam mit dem Neustart nicht nur eine der modernsten demokratischen Verfassungen der Welt, sondern auch die Chance auf eine gemeinsame Zukunft aller Bevölkerungsgruppen des Landes. Seit dieser Zeit entdecken immer mehr Touristen aus aller Welt und aus Deutschland das Land am Kap. Kamen 1994 105.000 deutsche Touristen in die Regenbogennation, waren es 2012 266.333 Besucher, ein Plus von 153 Prozent, Tendenz für 2013 weiter steigend. Somit gehört Deutschland nach den USA und Großbritannien zu den wichtigsten internationalen Märkten.
Auch für die Flugindustrie bedeutetet der Beginn der Demokratie eine immense Veränderung: Im Geschäftsjahr 1994/95 beförderte die nationale Fluggesellschaft South African Airways (SAA) mit fünf Flügen pro Woche knapp 40.000 Fluggäste aus Deutschland ans Kap. In den darauffolgenden Jahren setzte ein regelrechter Boom ein und die SAA baute ihre Verbindungen nach Deutschland kontinuierlich aus. Derzeit werden 14 Flüge pro Woche – täglich nonstop von Frankfurt und von München nach Johannesburg – angeboten. Von dem Drehkreuz geht es weiter in alle wichtigen Metropolen des Landes. Im letzten Finanzjahr 2012/13 reisten mehr als 80.000 Fluggäste aus Deutschland mit der SAA in die Regenbogennation.
Die deutschen Touristen spielten von Anfang an eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Landes als Urlaubsdestination und zum 20-jährigen Jubiläum soll gemeinsam gefeiert werden. Als besonderes Highlight für 2014 gilt dabei die Ernennung Kapstadts zur World Design Capital. Das ganze Jahr und darüber hinaus wird sich die Designmetropole unter dem Motto „Live Design – Transform Life“ der Welt präsentieren. Denn für rund 70 Prozent der deutschen Reisenden gehört ein Besuch der Mother City Kapstadt zum Pflichtprogramm einer Südafrika-Reise.
Dass Südafrika Großereignisse wie die World Design Capital stemmen kann, zeigte schon die Fifa Fußball Weltmeisterschaft 2010. Und auch der langfristig positive Einfluss einer solchen Veranstaltung auf den Tourismus zeigt sich am Beispiel Südafrika. Die Infrastruktur wurde im ganzen Land verbessert, ein positives und freudiges Image des Landes vermittelt. Trotz weltweit schwächelnder Wirtschaft steigen die Besucherzahlen aus der ganzen Welt und insbesondere Deutschland kontinuierlich.
„Die Deutschen kommen gerne nach Südafrika, denn das Land bietet eine Fülle an Erlebnissen und Aktivitäten. Rund die Hälfte der deutschen Touristen kommen auch ein zweites und drittes Mal nach Südafrika“, sagt Theresa Bay-Müller, Deutschlanddirektorin von South African Tourism. „In den letzten Jahren verzeichnen wir einen Trend zu mehr Baustein- und Individualreisen, der deutlich zeigt, dass sich Südafrika nicht nur für Gruppen, sondern auch Alleinreisende eignet, die sich schnell und einfach in unserem Land zu recht finden.“
Neben Kapstadt und den umliegenden Winelands, die vor allem für ihre fantastischen Weine und exzellente Gourmetküche bekannt sind, steht auch die Begegnung mit den wilden Tieren Südafrikas auf der Wunschliste der deutschen Reisenden weit oben. Ein Besuch des Krüger Nationalparks oder einem der 18 weiteren, staatlich geführten Wildtierreservate sowie zahlreichen privaten Game Reserves gehört zum festen Bestandteil der Südafrika-Reisenden. Aber auch weniger bekannte Regionen gewinnen an Bedeutung für deutsche Touristen: Wanderfreunde zieht es in die bis zu 3.000 m hohen Drakensberge, Outdoorsportler ins wilde Eastern Cape und Sternegucker in die Halbwüste Karoo.
Insgesamt machte der Tourismus direkt und indirekt bereits 2011 neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Von elf Südafrikanern arbeitet einer in der Reisebranche und das große Potenzial des Landes ist noch lange nicht ausgeschöpft. Um die Natur bei dem rasanten Tempo zu schützen und die einheimische Bevölkerung an der Entwicklung teilhaben zu lassen, konzentriert sich die Tourismus-Industrie seit bereits 1996 immer mehr auf nachhaltigen und sozial-verantwortlichen Tourismus. Das weltweit erste Fair-Trade-Siegel für den Tourismus stammt aus Südafrika: Fair Trade Tourism (FTTSA).
Theresa Bay-Müller im Interview über die erfolgreichen Besucherzahlen der letzten Jahre und mehr Hintergrund über die Marketingstrategien auf dem deutschen Markt: